Von History und Herstory – Ein Kommentar von Barbara Sparenborg zum Weltfrauentag
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Minden-Lübbecke. „Warum interessieren sich eigentlich in Relation zum Anteil der Männer so wenige Frauen für die Archäologie? Nun, ich fürchte, diese Frage kann ich nicht zufriedenstellend beantworten.
Schon als kleines Mädchen zog es mich regelmäßig in die Gärten aller Verwandten und Bekannten, die ich besuchte, um dort nach „Sachen“ zu suchen. Heute würde ich diese Sachen als Sichtfunde bezeichnen.
Und diese Leidenschaft blühte erneut auf mit dem Erwerb des Metalldetektors und der, von der zuständigen Denkmalbehörde erteilten, Grabungsgenehmigung, nachdem mein Mann und ich unabhängig voneinander eine Doku über Sondengänger gesehen hatten.
Kurze Zeit später machten wir Bekanntschaft mit Mitgliedern der Gesellschaft zur Förderung der Bodendenkmalpflege im Kreis Minden-Lübbecke e.V.
Die Möglichkeit, sich mit anderen historisch Interessierten austauschen zu können war natürlich eine großartiges Angebot für uns. Mir persönlich gefällt an dem Verein, dass sich dort viele liebe und hilfsbereite Menschen zusammengefunden haben, die stets ansprechbar sind, wenn man beispielsweise Fragen zur Fundbestimmung hat. Und mit denen man auch (wenn nicht gerade Corona umgeht) interessante fachorientierte oder auch ganz profan gesellige Nachmittage verbringen kann.
Ich fühle mich in diesem Verein gut aufgehoben, allerdings gehöre ich dort einer Minderheit an: den Frauen. Wir haben im Verein einen Frauenanteil von rund 30%. Nicht, dass ich den Männern den Spaß an der Archäologie nicht gönne, im Gegenteil! Nur mich wundert, dass es bisher nicht mehr Frauen zu uns gezogen hat. Im Verein arbeiten wir auf Augenhöhe zusammen und jede*r ist willkommen. Wer ein besonderes Talent, berufliche Kenntnisse hat oder einfach interessiert ist, wird mit größter Wertschätzung behandelt und kann ihre oder seine Fähigkeiten und Ideen einbringen.
Von daher: Geschichte ist nicht nur „history“. Durch forschende und sich engagierende Frauen decken wir auch den oft vergessenen Teil der „herstory“ auf!“
Barbara Sparenborg, Jahrgang 1977, Töpfergesellin & gelernte technische Modellbauerin, seit 2019 GeFBdML-Mitglied
Fun-Fact: Windows Word kennt das Wort Modellbauer, aber nicht das Wort Modellbauerin.