Realisierte Projekte und Erfolge

  • Während der ehrenamtlichen Begleitung mehrerer Oberboden-Abträge entdeckte Daniel Bake 2017, am heutigen RegioPort Weser und dem angrenzenden Industriegebiet in Minden-Päpinghausen, einen Harpstedter Rautopf, ein neolithisches Steinbeil und schließlich das über die Grenzen von Westfalen bekannt gewordene Schwertgrab aus der Mittelbronzezeit. Die während der Ausgrabung geborgenen Artefakte aus dem bronzezeitlichen Schwertgrab befinden sich heute im Eigentum des Landes Nordrhein-Westfalen und Herr Bake wurde für seine "rechtstreue" Meldung und umsichtige Freilegung belohnt und Dank für die Erforschung der Landesgeschichte ausgesprochen.
  • 2018 meldete ein Mitglied der Gesellschaft der Bielefelder Außenstelle der LWL-Archäologie für Westfalen rund ein Dutzend Hügelgräber im Raum Minden und Petershagen, welche die Gesellschaft über die Luftbildarchäologie entdeckte und bisher unbekannt waren. Diese Meldung führte zur Entdeckung von 183 vermuteten Bodendenkmälern. Die entdeckten Hügelgräber sollen unter Schutz gestellt werden.
  • Am 8. März und 4. April 2018 veranstaltete die Gesellschaft eine Führung durch das Rintelner Universitäts- und Stadtmuseum Eulenburg unter dem Motto „Archäologie... Was’n dat“.
  • In Petershagen-Frille entdeckte ein Mitglieder der Gesellschaft Hinweise auf bisher unbekannte eisenzeitliche Rennöfen. Die Funde stammten aus dem Pflug-Horizont und wurden durch zwei Grabungstechniker noch am selbigen Tage archäologisch dokumentiert.
  • Am 29. September 2018 veranstaltete die Gesellschaft eine öffentliche Feldbegehung mit fast 20 Teilnehmern in Minden-Päpinghausen. Ziel war es, Reste der bronzezeitlichen Grabbeigaben der zerstörten Hügelgräber aufzufinden, die zuvor schon von Mitgliedern der Gesellschaft nachgewiesen werden konnten. Während der Veranstaltung konnte ein Mitglied der Gesellschaft ein weiteres Fragment des bronzezeitlichen Halskragens bergen, von dem ein Großteil schon in den vergangenen Jahren mit weiteren Funden aus der Bronzezeit gefunden und der LWL-Archäologie übergeben wurde.
  • Im Sommer 2018 entdeckte Daniel Bake während einer Flächenprospektion, veranstaltet durch die Gesellschaft, einen karolingischen Schwertgurtbeschlag in Minden-Päpinghausen. Dieser zeigt eine typische Verzierung von zwei Tieren mit je einem Kopf und einem schlangenartigen Körper mit stilisierten Vorder- und Hinterbeinen. Die Verzierung, der sogenannte Tassilokelchstil, hat seine Vorbilder im anglo-irischen Bereich und hat sich im späten 8. Jahrhundert durch den Einfluss der anglo-irischen Mission auch auf dem Kontinent durchgesetzt.
  • Ende 2018 führte eine Begehung der Gesellschaft zur Entdeckung eines germanischen Stuhlsporns auf der Fläche in Frille, auf der zuvor schon die Reste eisenzeitlicher Verhüttung nachgewiesen werden konnten. Der Fund wurde mit seiner Entdeckung Landeseigentum und die Meldung gewürdigt. Der Verein erhielt eine nicht näher bezifferte Summe als Belohnung durch das Land NRW.
  • In den Jahren 2018 und 2019 unterstützte die Gesellschaft die archäologischen Arbeiten auf dem Schlachtfeld in Kalkriese, hier wird die Varusschlacht verortet. So entsendete sie mehrere Mitglieder zu Flächenbegehungen in und um Kalkriese oder als Mitarbeiter während der Grabungskampagne 2019. Die Mitglieder kamen selbst für die Kosten (Fahrtkosten und/oder Unterkunft) auf.
  • Am 10. Februar 2019 veranstaltete die Gesellschaft eine archäologische Exkursion zur Dehmer Burg mit einem Vortrag auf dem Bodendenkmal der Dehmer Burg.
  • Anfang März des Jahres 2019 entdeckten einige Mitglieder bei der Begehung einer landwirtschaftlich genutzten Fläche nahe Windheim Tonscherben und Leichenbrand, welche auf eine frühere Nutzung der Fläche als Urnengräberfeld in der Eisenzeit hinweisen. Die Fundstelle war bis zu diesem Zeitpunkt nicht bekannt. Diese Entdeckung führte zu einer weiteren überregionalen Wahrnehmung der Gesellschaft, bedingt durch die mediale Aufmerksamkeit. Ein anthropologisches Gutachten hat ergeben, dass es sich bei dem aufgefundenen Leichenbrand um menschliche Knochen handelt, die einer Temperatur von etwa 1000 °C ausgesetzt waren (in einem Fall waren es nur etwa 500-700°C). Die geborgene Keramik ist aufgrund fehlender Ränder, Verzierung und erkennbarer Formen nur sehr schwer datierbar: Die Vorrömische Eisenzeit und ältere Römische Kaiserzeit umreißen grob den zeitlichen Rahmen der Fundstücke, genauer konnten die Scherben auch nach dem Waschen nicht bestimmt werden.
  • Im Jahr 2019 konnten die beiden Gründungsmitglieder der Gesellschaft Michael Weber und Daniel Bake mehrere Artefakte aus Silex und Felsgestein (Amphibolit) auf dem eingetragenen Bodendenkmal der Linearbandkeramischen Siedlung Minden-Dankersen entdecken und der LWL-Archäologie für Westfalen in Bielefeld übergeben. Für die rechtstreue Abgabe wurde den Beiden durch den Leiter des Referates für Bau- und Bodendenkmalschutz im Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes NRW Thomas Schürmann sein ausdrücklicher Dank ausgesprochen. Sie wurden außerdem mit einer Summe von 300,-€ belohnt, welche die beiden Entdecker Weber und Bake der Gesellschaft spendeten.
  • Zu der 50. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte e.V. am 22. Juni 2019 in der Bundeshauptstadt Bonn wurde die Gesellschaft eingeladen. Karin Höhle und Daniel Bake hielten einen Impulsvortrag zum Thema Selbstorganisation der deutschen Archäologie aus der Sicht von Ehrenamtlichen und nahmen an einer anschließenden Podiumsdiskussion teil.
  • Die Gesellschaft veranstaltete am bundesweiten Tag des offenen Denkmals am 8. September 2019 eine Info-Veranstaltung und Feldbegehung auf einer Fundstelle in Petershagen-Döhren und erreichte so mehrere Interessierte. Später berichtete die Gesellschaft über die Entdeckung eines Artefakts, das gar nicht in den bisherigen Kontext der Fundstelle passt. Es handelt sich dabei um eine karolingische Silbermünze geprägt zwischen 822 bis 840 nach Christus unter dem fränkischen Herrscher Ludwig dem Frommen. Laut Gesellschaft sei nicht nur der allgemeine Erhaltungszustand der Münze von einer ganz besonderen Qualität, sondern auch die Geschichte hinter der Münze.
  • Am Sonntag den 10. November 2019 hatte die Gesellschaft eine Befahrung des ehemaligen Steinkohlebergwerks Harrlstollen in Ahnsen bei Bad Eilsen in Zusammenarbeit mit dem Verein "Museumsprojekt Heimat" organisiert. Insgesamt 22 Personen waren der Einladung der Gesellschaft gefolgt und sind zusammen mit dem Betreiber in das nach gültigem Recht aktive Bergwerk eingefahren.
  • Im November 2019 entdeckten zwei Mitglieder der Gesellschaft in Minden-Dankersen ein ca.7.000 Jahre altes Steingerät während einer Begehung auf einem abgeregneten Acker. Es handelte sich dabei um einen sogenannten Schuhleistenkeil aus der Linearbandkeramischen Kultur (LBK). Das geschliffene Felsgesteinbeil, auch Dechsel genannt, fand seine Verwendung als Werkzeuge zur Holzbearbeitung. Gefunden wurde das Artefakt in unmittelbarer Nähe zu einem eingetragenen Bodendenkmal, nämlich der Linearbandkeramischen Siedlung Minden-Dankersen, die 1985 durch den Bodendenkmalpfleger der Stadt Minden Rolf Plöger entdeckt wurde. Hierbei handelt es sich um einen Fund aus einer bedeutenden Fundstelle. Die Freude in der Außenstelle in Bielefeld war groß, als die Gesellschaft dort ihren Fund anmeldete. Weil der Fund aus der unmittelbaren Nähe eines Bodendenkmals stammt, sei er meldepflichtig und müsse zwingend abgegeben werden. Dieser Pflicht ist der Verein, der vom LWL einen Suchauftrag für die Region rund um das Bodendenkmal in Dankersen bekommen hat, nachgekommen. Es handelt sich um einen sensiblen Bereich, erklärte der leitende Archäologe der Bielefelder Außenstelle der LWL-Archäologie für Westfalen Dr. Sven Spiong.
  • Auf den Tag genau 76 Jahre nach dem Absturz einer B-17 (Boeing B-17F) Flying Fortress in Minden-Todtenhausen, veröffentlichte die Gesellschaft am 11. Januar 2020 einen Recherchebericht mit dem Titel: "Ein Teil unserer Geschichte – Ein Luftkampf über Minden". In dem Bericht wird der Absturz einer B-17 in Minden-Todtenhausen am 11. Januar 1944 thematisiert. Ein Mitglied des Vereins hatte an der Absturzstelle ein Aluminium-Schild einer amerikanischen Maschine geborgen, was die Bemühungen der Gesellschaft zur Aufklärung des Absturzes auslöste. Als Resümee des Berichts bleibt den Verfassern zufolge zu sagen, dass dem Absturz am 11. Januar 1944 in Todtenhausen eindeutig eine B-17 zugeordnet werden kann. Offen blieben laut dem Bericht zahlreiche Fragen, zum Beispiel: Welche B-17 in den Acker in Todtenhausen eingeschlagen und detoniert ist.