Drohnenaufnahme der Ausgrabungsfläche am Gemeindefriedhof von Espelkamp am nordwestlichen Rand der Ortschaft Frotheim.
Foto: Stadt Espelkamp/P. Metzner
Espelkamp (LWL-Presse). Ein Ausgrabungsteam unter Begleitung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) untersuchte in den vergangenen Wochen ein Brandgräberfeld der späten Bronze- und Eisenzeit, das bei der Erweiterung des bestehenden Gemeindefriedhofes von Frotheim (Stadt Espelkamp, Kreis Minden-Lübbecke) entdeckt wurde. Das Ergebnis: Schon vor 3.000 Jahren war dieser Ort ein Friedhof mit Urnengräbern, einigen Leichenbrandnestern und mehreren sogenannten Brandschüttungsgräbern, die Reste von Scheiterhaufen beinhalteten.
„Der Platz wurde bereits in der späten Bronzezeit und wohl auch in der Eisenzeit als Begräbnisort genutzt“, erklärt Sebastian Düvel, Wissenschaftlicher Referent bei der LWL-Archäologie für Westfalen. Suchschnitte seien im Vorfeld der Friedhofserweiterung nötig gewesen, da bereits 1956 und 1967 auf dem derzeitigen Friedhofsareal zwei Urnen bei der Anlage neuer Gräber entdeckt wurden.
Erste Ergebnisse – 13 Urnengräber und mehr
Die Untersuchung führte eine archäologische Fachfirma unter Leitung des Archäologen Geoff Carver in Zusammenarbeit mit der LWL-Archäologie für Westfalen durch. Insgesamt konnten sie 41 Befunde eines Brandgräberfeldes dokumentieren. Davon allein 13 Urnengräber, einige Leichenbrandnester sowie mehrere Brandschüttungsgräber, die Reste der einstigen Scheiterhaufen beinhalteten.
Die Verbrennung der Toten war einst die Regel, weiß Dr. Sven Spiong, Leiter der Außenstelle Bielefeld der LWL-Archäologie für Westfalen: „Zum Beginn der späten Bronzezeit kommt es zu einem grundlegenden Wandel der geläufigen Bestattungssitten, man fängt nun an seine Angehörigen zu verbrennen. In Ostwestfalen ändert sich das – bis auf wenige Ausnahmen – erst wieder im frühen Mittelalter.“
Das Alter der Bestattungen können die Fachleute anhand der verwendeten Grabgefäße bestimmen, sie stammen aus der Zeit um 1.000 v. Chr. Da einige der Urnen mit Beigaben und Leichenbrand vor Ort direkt im Block geborgen wurden, ist eine Datierung der einzelnen Brandbestattungen erst nach und nach möglich. Diese werden nun bei der LWL-Archäologie für Westfalen in Bielefeld weiterbearbeitet: der Leichenbrand wird vorsichtig entnommen, die oft zerbrochenen Gefäße gereinigt und wieder zusammengesetzt. Die Fachleute hoffen, dass sie dabei auch noch Beigaben wie Perlen, Nadeln oder Rasiermesser finden.
Wandel in den Jenseitsvorstellungen
Die Brandgräber ohne Urnen, dafür aber mit den Resten der Scheiterhaufen, halten die Archäologen für jünger. Sie dürften in den Jahrhunderten um Christi Geburt in den Boden gelangt sein und spiegeln wohl einen Wandel in den Jenseitsvorstellungen der damaligen Menschen wieder. Da viele dieser Gräber keine spezifischen Funde beinhalten, können sie erst durch naturwissenschaftliche Untersuchungen von 14C-Laboren zeitlich eingeordnet werden.
Vergleiche zu anderen Fundplätzen
Der nun in Teilen ausgegrabene Bestattungsplatz ist offenbar nur ein kleiner Teil einer weitaus größeren Sakrallandschaft. Bereits in den 1980er Jahren hatten die LWL-Archäolog:innen nur wenige hundert Meter weiter nordwestlich ein umfangreiches Gräberfeld mit mehreren hundert Bestattungen ausgegraben.
Ausgangspunkt dieser „Begräbnisareale“ sind zumeist in der Bronzezeit angelegte Grabhügel, in deren Nähe die Menschen zu späterer Zeit immer wieder ihre Angehörigen bestatteten. Einen Grabhügel fanden die Fachleute bei den aktuellen Untersuchungen jedoch nicht. Sie gehen allerdings von einem Grabhügel in der Nähe aus. Das zeigen vergleichbare Plätze in Minden Päpinghausen und Petershagen Windheim, die verschiedene Grabungsteams in den vergangenen Jahren untersucht haben.
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Erster Vorsitzender (seit Februar 2025) und Geschäftsführer (seit Dezember 2018) Daniel Bake.
Bake ist seit 2012 freiwillig in der Archäologie im Mühlenkreis tätig. Im Kreis Minden-Lübbecke arbeitete er auf der Grabung 2018 in Petershagen-Wietersheim „Auf der Bult“ als Assistent der Grabungsleitung. Er war bis Ende 2020 hauptamtlich bei archäologischen Fachunternehmen in Westfalen, Niedersachsen und Bayern als Grabungstechniker, Grabungsassistent oder Grabungsfacharbeiter beschäftigt. 2021 führte er eigenverantwortlich, behördlich beauflagte (archäologische) Baubegleitungen durch.
Bis 2020 war er freiwilliger Mitarbeiter der LWL-Archäologie für Westfalen auf mehreren Bodendenkmälern im Kreis Minden-Lübbecke. Für seine herausragenden Verdienste um die GeFBdML e.V. erhielt er 2021 die Verdienstmedaille und Ehrenurkunde des Vereins. Er ist eines der Gründungsmitglieder des Vereins.
Seit 2021 ist er ehrenamtlicher Kurator der Dauerausstellung in Porta Westfalica-Barkhausen zum Fundplatz „Im Römerlager“ und zur Archäologie in Porta Westfalica allgemein.
Er ist 2022 mit der Ehrenamtskarte des Landes Nordrhein-Westfalen für seine ehrenamtliche Tätigkeit in der Bodendenkmalpflege ausgezeichnet worden.
Technischer Leiter der GeFBdML e.V. ist seit Mitte 2022 Robert Ludwig . 2025 wählte ihn die Mitgliederversammlung einstimmig zum 2. Vorsitzenden.
Seit 2021 ist er ehrenamtlich für die Technik der Dauerausstellung in Porta Westfalica-Barkhausen zum Fundplatz „Im Römerlager“ und zur Archäologie in Porta Westfalica allgemein verantwortlich und aktuell mit dem Aufbau der Ausstellung zur Sammlung des ehemaligen Bodendenkmalpflegers Friedrich Brinkmann´s und der Pflege und Neuanschaffung des Vereinsinventars betraut.
Seit Juli 2021 koordinierte der 1955 geborene Ortsheimatpfleger von Döhren, ehrenamtlich die Tätigkeiten der „Arbeitsgruppe Sammlung F. Brinkmann“ im Archiv der Stadt Petershagen in Neuenknick. Als Mitglied gehört er der Gesellschaft zur Förderung der Bodendenkmalpflege im Kreis Minden-Lübbecke e.V. seit 2019 mit der Mitgliedsnummer 13 an.
Der studierte Diplom-Verwaltungsbetriebswirt aus Döhren war bis April 2019 bei der Deutschen Bundesbahn bzw. Deutsche Bahn AG beschäftigt, zuletzt als Personalleiter bei der DB Netz AG im Regionalbereich Nord. Persönliche Schwerpunkte neben der Kerntätigkeit: Nachwuchsmanagement, Changemanagement, Coaching, Kommunikation, Moderation, Diversity, Generationenmanagement und Konfliktmanagement.
Die Liste seiner ehrenamtlichen Tätigkeiten ist lang vom Geschäftsführer des TuS Döhren 1964 e. V. (bis 1996), über die Organisation des Döhrener Entenrennens bis 2016, zum ehrenamtlichen Richter beim Arbeitsgericht Bremen (bis 2018).
Aktuell hat er das Amt des Ortsheimatpflegers in Petershagen-Döhren (seit 2016) inne. Er ist seit 2019 Mitarbeiter im Stadtarchiv der Stadt Petershagen und von 2020 an Schriftführer in der Seniorenvertretung der Stadt Petershagen.
Für seine Verdienste um die GeFBdML e.V. erhielt er 2021 die Verdienstmedaille des Vereins. Er ist 2022 mit der Ehrenamtskarte des Landes Nordrhein-Westfalen für seine ehrenamtliche Tätigkeit in der Bodendenkmalpflege ausgezeichnet worden.
Von Dezember 2022 bis Februar 2025 war Wingender der erste Vorsitzenden des Vereins. Er folgte Herrn Friedhelm Raute in das Amt, der seinen Vorsitz aus persönlichen Gründen abgab. Auf ihn folgte der bisherige zweite Vorsitzende Daniel Bake in das Amt.
Der Vereinsvorstand verlieh ihm 2025 die Ehrenmitgliedschaft der GeFBdML e.V.
Der studierte Geologe steht dem Verein seit Mitte 2023 als wissenschaftlicher Beirat ehrenamtlich zur Verfügung. Alle Fragen rund um die Themen Geologie und Paläontologie fallen in seinen Tätigkeitsbereich. So steht dem Verein – mit seiner Ernennung – nicht nur ein ausgezeichneter Fachmann bei geologischen und paläontologischen Fragestellungen zur Seite, auch Bürger und Bürgerinnen können sich beispielsweise bei Fragen zu Fossilien oder Mineralien vertrauensvoll an Herrn Benn wenden. Diese Anfragen werden rein ehrenamtlich abgearbeitet.
Marc Redeker steht dem Verein seit Anfang 2023 als Fotograf und Kameramann zur Verfügung.
Unsere gewählte Pressesprecherin ist seit Dezember 2022 die Erzieherin aus Heimsen, ist Frau Karin Höhle gefolgt, die das Amt aufgrund privater Umstände abgeben wollte.
Für ihre Verdienste um die GeFBdML e.V. und ihre Bemühungen zur Aufarbeitung der Sammlung Friedrich Brinkmann´s erhielt sie 2022 die Verdienstmedaille des Vereins.
Seit 2020 steht Ole Uecker dem Vorstand des Vereins als wissenschaftlicher Beirat zur Seite. Als Student der Ur- und Frühgeschichte an der Universität Hamburg, studentische Hilfskraft der Bodendenkmalpflege des Landkreises Harburg im Archäologischen Museum Hamburg (AMH), Mitglied der Arbeitsgruppe Praktische Archäologie des AMH und Mitglied der Arbeitsgruppe Luftfahrtarchäologie in Niedersachsen, verfügt Herr Uecker über eine gute Mischung aus akademischer und praktischer Erfahrung, um dem Vorstand beratend zur Seite zu stehen.
Unser Datenschutzbeauftragter ist seit Anfang 2019 Jonas Rosenfeldt, der studierte Informatiker ist gleichzeitig auch beruflich Datenschutzbeauftragter und damit personell ein echter Glücksgriff für unseren Verein. Vor seinem Studium leistet er seinen Zivildienst im Rettungsdienst als Rettungssanitäter ab, nach seiner Pflichtzeit arbeitete er weiter ehrenamtlich im Rettungsdienst.
Der erste Vorsitzende ist seit Dezember 2019 der Diplom-Ingenieur (FH) Friedhelm Raute. Im Landkreis Luckau war Raute bis zur Wende als Bodendenkmalpfleger tätig, 1983 kam es zur Gründung der „Arbeitsgruppe Bodendenkmalpflege“ im Landkreis Luckau, dessen Leitung Raute im Jahr 1987 übernahm. Für die Arbeitsgruppe Bodendenkmalpflege in Finsterwalde, die jährlich ein Wochenlager für junge Archäologen durchführte, war Raute als ehrenamtlicher Betreuer tätig. Raute sammelte Grabungserfahrung beim Museum für Ur- und Frühgeschichte Potsdam sowie bei der Akademie der Wissenschaften der DDR. Auch heute in seinem Ruhestand ist der ehemalige Beamte des Eisenbahn-Bundesamt als passionierter Feldbegeher unterwegs.
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